Keine Bauschuttdeponie im FFH-Gebiet!

Bauschuttdeponie im Schnellverfahren?
BUND Naturschutz fordert Umweltverträglichkeitsprüfung

Bei Winterhausen soll auf Antrag der Firma Dotterweich GmbH eine Deponie für betriebseigene Muschelkalkabfälle eines früheren örtlichen Steinwerks umfassend erweitert werden. Dies soll darüber hinaus in einem Schutzgebiet geschehen. Lebensräume für zahlreiche streng geschützte Arten wären bedroht. Außerdem würden insgesamt über 60.000 LKW-Fahrten vor allem die Gemeinde Winterhausen zusätzlich belasten. „Der BUND Naturschutz/BN fordert daher die Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens mit Umweltverträglichkeitsprüfung und Öffentlichkeitsbeteiligung anstelle der vorgesehenen Plangenehmigung, die über eine einfache Änderung des alten Bescheides erlangt werden soll“, so Steffen Jodl, Geschäftsführer der BN-Kreisgruppe Würzburg.

Rund 425.000 Kubikmeter Bauschutt sollen in einem Steinbruch bei Winterhausen eingelagert werden. „Durch die dortige bisherige Steingewinnung und Geländenutzung sind ständig neue Habitate streng geschützter Tiere entstanden. Abraumhalden mit unterschiedlichen Teillebensräumen von nass bis trocken haben sich entwickeln können. So entstanden über viele Jahre Lebensräume für Zauneidechsen, Schlingnattern, Bienenfresser, Kreuzkröten und Gelbbauchunken. Nicht ohne Grund gehören diese Flächen zum europaweiten Biotopverbundsystem Natura 2000 und stehen unter Schutz. In unmittelbarer Nachbarschaft wurden unter der Leitung der Regierung von Unterfranken im Rahmen des LIFE+ Projektes MainMuschelkalk mit hohem finanziellen Aufwand Maßnahmen zur Erhaltung der Biotopqualitäten des Schutzgebietes durchgeführt und mit Schautafeln dokumentiert. Jetzt sollen Teile des Schutzgebietes verfüllt werden ohne dass überhaupt Bestandskartierungen über die dort vorkommenden Arten durchgeführt wurden und die Auswirkungen im Detail klar sind, so der BN. „Eine Plangenehmigung würde auch ohne Öffentlichkeitsbeteiligung ablaufen, obwohl eine deutliche Zusatzbelastung durch Lärm, Abgase und Staub auf umliegende Gemeinden zurollen könnte“. Der BUND Naturschutz fordert daher ein für solche Fälle übliches Planfeststellungsverfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung und Öffentlichkeitsbeteiligung. Dieses ist sogar gesetzlich vorgeschrieben, wenn sich in einer Vorprüfung ergibt, dass sich erhebliche Nachteile für die Umwelt ergeben können. Dies ist eindeutig der Fall.

Karte Bauschuttdeponie Winterhausen Bewertungskarte ergänzt von BN

 

Mainpost Artikel pdf

Stellungnahme BN zur beantragten Bauschuttdeponie Winterhausen